Das Loch
Endlich hat mich
die Schlampe erwischt
als ich durch ihre Höhle laune.
Ihr Dos sah aus
wie Stacheldraht
ihr Lachen von
Leichenschmaus.
„Bleib doch ein Weilchen“, flüsterte sie,
Ich sagte: „Ich muss schnell fort.“
Doch ihr Arm legte sich um meinen Hals,
Ihr Flüstern kannte kein Wort.
„Es ist kalt und dunkel, einsam hier,
Das wirst du bald versteh'n.
Ich bin so froh, dass du kamst zu mir,
Gesellschaft tut so schön.“
„Ich kann nicht lange bleiben“, sprach ich,
„Zu Hause warten Freunde auf mich.“
„Um Freunde brauchst du dich nicht kümmern,
Hier unten zählt nur: du und ich.“
„Was ist mit meiner Mutter?“
„Ich kann sie nicht lassen in Trauer allein.“
„Vergiss sie nur, vergiss dein Leben,
Du brauchst nicht mehr ihr Sohn zu sein.“
„Mein Vater wird enttäuscht von mir,
Er hat so hart für mich gekämpft.“
Glaubst du, dein Vater braucht noch Lohn,
So zahl ihm Schmerz – das reicht davon.“
„Doch ein Mädchen vermiss ich“, sagte ich,
„Ich kann sie nicht lassen zurück.“
„Sie hat noch Männer in Hülle und Fülle,
Die finden bei ihr ihr Glück.“
„Was ist mit meinem kleinen Sohn?“
„Er ist doch ganz wie du.
Ein paar Jahre nur, dann kommt er hierher,
Und findet hier seine Ruh.“
Dann leuchteten ihre blassgrünen Augen,
Ihre Hand griff nach der meinen.
Sie sagte, mach dir keine Sorgen
Du wirst dich an mich gewöhnen, Kleines.
Ihr Blick war das letzte Licht, das blieb,
In meinem fiebrigen Sinn.
Ich riss mich los, sank auf die Knie,
Rief die Götter der Menschen an.
Ein Geflüster tief im Inneren
du musst an die Liebe glauben.
Ich hob mein Gesicht an und durch die Tränen
sah ich Licht fallen von oben.
Aber ihre Augen waren das einzige Licht
das mein fiebriges Gehirn sehen konnte.
Vergessen Sie, dass Sie geboren sind,
Ihr Leben ist Geschichte.
Ich spuckte ihre Zunge aus
und der Schlamm.schlosst
aus meinem Mund,
warf mich gegen die Wand
riss und krallte mich aus dem Flause
durch den stinkenden, klebrigen Lehm
zurück zum Licht draußen.
Jetzt bin ich
bei meinen Liebsten.
Ich wirde sie auch
im weit nach wogen.
Nur in den dunkelsten Nächten
wird ich wieder
von grünen Augen weggezogen.
Geh, meine Freunde, im Tageslicht
Schleichen Sie nicht an Löchern vorbei.
Denn tief in unheiligen Schlünden lauert,
Was das Grab für immer bedauert.
C) Townes van Zandt, vertaald door Martijn Benders, 2024
Discussion about this post
No posts