13-01-2025
Warum sollte man sich, als einer der größten niederländischen Textdichter, ausgerechnet an den deutschen Schlager wagen?
Die Antwort auf diese Frage ist ziemlich einfach: Der Schlager ist die Dschungelkönig des Textdichtens. Es ist ein Genre, in dem sich die Kunst des Wortes und die Melodie in einer oft absurden, aber überaus effektiven Verbindung finden.
In meinem Gedichtband Het zijn maar Bergen war ich bereits dabei, das Deutsche einzubinden – ganz zeitgemäß. Die deutsche Version der Titanic stand darin im Mittelpunkt, ein Schiff, das nicht nur physisch, sondern auch symbolisch unterging. Gestern las ich eine Verschwörungstheorie, wonach dieses Schiff absichtlich versenkt wurde, weil ein Milliardär an Bord war, der sich vehement gegen die Gründung der Federal Reserve aussprach.
Es ist derselbe Milliardär, dessen obskures Science-Fiction-Buch ich in Het zijn maar Bergen poetisch zusammenfasste. Es sind diese seltsamen Querverbindungen zwischen Geschichte, Literatur und Popkultur, die mich immer wieder faszinieren.
Und so schrieb ich den Schlager Bubbumsenmüde.
Man muss sich in der Deutschheit schwenken,
mit Lederhosen, Bier und Bänken.
Schauen Sie, das ist Poesie, die wirklich etwas bewegt. Poesie, mit der man Kilometer machen kann. Keine unverbindliche „Schönschreiberei“, sondern Zeilen, die auf der Tanzfläche einschlagen und im kollektiven Gedächtnis haften bleiben.
Denn der Schlager ist, wie man es auch dreht und wendet, ein Genre für das Volk. Und was ist Poesie anderes als der Versuch, das Volk – sei es auch nur für einen Moment – näher zu sich selbst zu bringen?